Ulm, 10. März 2015 – Angesichts des Fachkräftemangels bestimmt ein gutes Personalmanagement zunehmend den Erfolg eines Unternehmens. Darauf hat Joachim Lang, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens consinion GmbH und Beiratsvorsitzender des Cluster Nutzfahrzeuge Schwaben (CNS), bei einer Veranstaltung in Ulm hingewiesen. „Wenn der Markt sich ändert, ist es das größte Risiko, sich selbst nicht zu ändern“, so Lang.
Verändert haben sich demnach auch die Werte, nach denen sich Mitarbeiter für oder gegen einen Arbeitgeber entscheiden. Vielen Menschen der sogenannten Generation Y seien Karrierechancen weniger wichtig als Mobilität und Flexibilität, soziale Verantwortung und Gestaltungsfreiheit in Arbeit und Familie. „Junge Fachkräfte ziehen ein vernetztes Arbeiten in virtuellen Teams starren Hierarchien vor“, erklärt Lang. Wer sich von althergebrachten Unternehmensstrukturen nicht verabschiede, werde auf Dauer kein neues Personal finden.
Hintergrund des Vortrags war, dass bis zum Jahr 2030 der deutschen Wirtschaft etwa sieben Millionen Erwerbstätige fehlen werden. Schon in den nächsten zehn Jahren rechnen Experten mit einem Rückgang der Zahl der Erwerbstätigen von heute rund 41 Millionen Menschen auf nur noch 35 Millionen. Entsprechend hart werde der Kampf der Unternehmen um die verbleibenden Arbeitnehmer. Überzeugen könne hier am besten, wer den Werten und Erwartungen der Beschäftigten am ehesten entspreche. „Menschen in einer sicheren Position werden beim Stellenwechsel keine Kompromisse eingehen“, betont Joachim Lang. „Es sei denn, die Werte des neuen Arbeitgebers passen besser zum eigenen Wertesystem.“
Den Unternehmen vor allem im ländlichen Raum und an weniger bekannten Standorten empfiehlt Lang potenziellen Mitarbeitern Vorteile und Nutzen deutlich zu machen und Lebensperspektiven aufzuzeigen. „Informieren Sie aktiv über die Vorzüge Ihres Standorts. Das können Hinweise auf Schulen, Kindergärten und Sportvereine sein, oder auch Serviceleistungen wie das Organisieren von Haushaltshilfen und Handwerkern.“
Viele Unternehmen seien auf diesen Wettbewerb um Mitarbeiter noch immer nicht eingestellt. Sie wissen demnach nicht, wie und über welche Kanäle sie potenzielle Fachkräfte ansprechen. In vielen Fällen können sie laut Lang ihre Zielgruppen und mögliche Multiplikatoren auf dem Weg zum neuen Top-Mitarbeiter nicht einmal konkret benennen. Hier fehle dann auch oft eine überzeugende Darstellung des Arbeitgebers in wenigen Sätzen. „Das sind Themen, die Unternehmer beherrschen müssen“, betont Lang. „Das kann man auch nicht aus dem Handgelenk schütteln.