Ausbildung geeigneter Ingenieure forcieren. eCar-Tec in München / Für die Entwicklung und Produktion von Elektroautos brauchen die Herstellerfirmen neben Leitbau-Konstrukteuren verstärkt auch Leistungselektroniker und Programmierer. Anlässlich der Fachmesse eCar-Tec, die vom 23. bis 25. Oktober in München stattfindet, sagt der Geschäftsführer des Ulmer Ingenieur-Unternehmens consinion GmbH und frühere Gründer von euro engineering, Joachim Lang: „Ingenieure, die im klassischen Sinne für die Kfz-Industrie ausgebildet wurden, bringen keine ausreichenden Voraussetzungen mit, die für die Weiterentwicklung der Elektromobilität nötig sind.“
Um die Fachkräfte für diesen speziellen Part der Industrie auszubilden, müssten vor allem Unternehmen und Hochschulen stärker zusammenarbeiten. Joachim Lang: „Die Grundlagen der Entwicklung und Konstruktion von Elektromotoren sind in der Ausbildung lange vernachlässigt worden, weil der Markt sie nicht für nötig erachtet hatte.“ Die Hochschul-Ausbildung decke in diesem Bereich die Erfordernisse der Industrie häufig nicht ab.
Vor diesem Hintergrund sei es unrealistisch, dass im Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland fahren. Dieses ambitionierte Ziel hatte die Bundesregierung genannt. Die Basis-Technologien für den elektrischen Antrieb sind weit entwickelt. Es besteht aber nach wie vor Optimierungsbedarf bei der Leistungsfähigkeit der Energiespeicher, beim Gewicht des Gesamtfahrzeugs sowie bei der Vernetzung der elektronischen Komponenten. „Dafür brauchen wir Fachleute, die sich dieser speziellen Herausforderungen in den Bereichen Elektrotechnik und IT annehmen“, so Lang. „Zudem müssen ganz andere Szenarien berücksichtigt werden, um die speziellen Risiken der elektrischen Energie im Falle von Störungen und Unfällen in den Griff zu bekommen.“
Beim Personal-Recruiting plädiert Joachim Lang für eine engere Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft. Der 52-Jährige wurde für den jüngsten Recruiting Tag in Ulm vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) als Karriereberater berufen und ist unter anderem Vorsitzender des Vereins „Pro!Hochschule Ulm“, der Studierende und Absolventen sowie Vertreter von Wirtschaft und Hochschule vereint.
Für mehr Elektromobilität fehlt das richtige Personal
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