Schärfere Regulierung der Zeitarbeit schadet der Wirtschaft
Schärfere Regulierung der Zeitarbeit schadet der Wirtschaft
Die Pläne der Bundesregierung zur zeitlichen Begrenzung bei Arbeitnehmerüberlassung schaden besonders technologie-orientierten Unternehmen in Deutschland und gefährden tausende Arbeitsplätze. Das schreibt der Geschäftsführer des Ulmer Ingenieur- und Beratungsunternehmens consinion, Joachim Lang, in einem Gastkommentar für die aktuelle Ausgabe der Zeitung „VDI Nachrichten“. Werden die Pläne wie vorgesehen umgesetzt, würden sie nicht nur den Unternehmen eine Möglichkeit für flexibles Arbeiten nehmen, sondern auch „vielen Ingenieuren verlässliche Arbeitsplätze und der Wirtschaft in Deutschland die Chance auf wettbewerbsfähige, zielführende Entwicklungen“.
Joachim Lang betont in seinem Beitrag, dass Arbeitnehmerüberlassung den Unternehmen die Möglichkeit biete, schnell auf aktuelle Anforderungen und Auftragsspitzen zu reagieren. „Bei fehlenden Spezialisten, Schwankungen der Auftragslage oder Termindruck kaufen Unternehmen Wissen und Manpower hinzu, und zwar soviel und solange wie nötig.“
Weiter heißt es: „Die Welt ist zudem so komplex geworden, dass es vielen Unternehmen nicht mehr möglich ist selbst in allen Fachbereichen sehr gut zu sein. Wir kaufen hinzu, was ein anderer besser oder günstiger kann.“ Ein Fachmann entwickle, ein Zweiter programmiere, ein Dritter sei Spezialist im Projektmanagement, schreibt Lang. Das sei das „bewährte Prinzip“, das tausenden Mitarbeitern und Ingenieurdienstleistern eine verlässliche Zukunft biete.
In seinem Gastkommentar räumt Lang ein, dass die zeitliche Begrenzung der Arbeitnehmerüberlassung auf maximal 18 Monate grundsätzlich sinnvoll sein mag. Dies gelte jedoch nicht für Engineering. „Projekte laufen oft länger als 18 Monate. Lösungsfindung braucht Zeit, das zeigen hunderte Beispiele aus dem Unternehmensalltag.“ Auch die Zustimmungspflicht des Betriebsrates bei Werkverträgen schränke die Unternehmen unnötig ein und nehme ihnen Energie und internationale Wettbewerbsfähigkeit. Schon jetzt führe Regulierung und die Differenzierung zwischen überlassenen Fachkräften und eigenen Unternehmensbeschäftigten zu Verunsicherung und einem „Klima wechselseitigen Misstrauens“.
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